Verhinderungstaktik bei Ratsadressen

Die Entgegnung der
Stadtverwaltung zu dem Bürgerantrag der Jungen Liberalen, für die
Ratsmitglieder städtische Email-Adressen einzuführen um den Kontakt zwischen
Bürgern und Ratsmitgliedern zu vereinfachen, ist im besten Fall eine schlechte
Verhinderungstaktik, im schlimmsten aber technisches Unvermögen seitens der
Verwaltung.

Mit vielen für technische Laien
ebenso beeindruckenden wie auch unverständlichen Fachwörtern versucht die
Verwaltung den Eindruck zu vermitteln, die Einrichtung der Adressen wäre
technisch sehr aufwendig und damit teuer. Davon abgesehen, dass einige der
Aussagen technisch schlichtweg jeglicher Grundlage entbehren, geht die
Ablehnung der Verwaltung völlig am Kern des Bürgerantrages vorbei. Die
Einrichtung von Internetadressen ist für jeden erfahrenen Betreiber einer
Internet-Präsenz eine Sache von Minuten, die Adresse selbst kostet im
Allgemeinen wenige Cent.

Auch das rechtliche Argument,
die Ratsmitglieder könnten die Adressen missbrauchen um sich als städtische
Angestellte auszugeben ist mit seiner impliziten Anschuldigung nicht nur
unverschämt, sondern lässt sich durch Adressen der Form „"
auch problemlos entkräften.

Sollte die Verwaltung
tatsächlich für solch einen Vorgang den angesprochenen Aufwand treiben müssen,
dann sollte sich die Stadt nach einem fähigeren Betreiber der städtischen IT
umsehen. Ansonsten wäre allerdings zu vermuten, dass hier eine Idee einfach nur
von Bürgern vorgebracht wurde deren Engagement der Verwaltung nicht genehm ist.